Die Lange Nacht der Museen findet wieder statt
Nachdem die Lange Nacht der Museen 2020 wegen Corona nicht stattfinden konnte, wurde sie vergangenes Jahr zur „Museumszeit“. Das verbindende Element, gemeinsam mit anderen Leuten eine Nacht lang durch verschiedenste Museen zu ziehen, fiel aber weg. Umso erfreulicher ist es, dass die Lange Nacht der Museen dieses Jahr am Samstag den 2. Oktober wieder wie gewohnt stattfinden kann! Also fast wie gewohnt, es werden selbstverständlich strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen (3G-Nachweis, gegebenenfalls Beschränkung der BesucherInnenzahlen in den einzelnen Museen).
Eine kurze Geschichte der Langen Nacht der Museen
Das einzigartige Konzept, einen Abend und eine Nacht lang Museen und andere Kultureinrichtungen zu öffnen, stammt aus Deutschland. Dort, genauer gesagt in Berlin, fand es das erste Mal im Jahr 1997 statt. Damals nahmen nur 18 Museen teil, doch das Format etablierte sich schnell und im Jahr 2010 war der Name 93% der BerlinerInnen bekannt. In Europa gibt es in vielen Ländern ähnliche Veranstaltungen selbst in Argentinien gibt es mittlerweile eine lange Nacht der Museen.
Davon ausgehend wurden ähnliche Veranstaltungen wie die Lange Nacht der Wissenschaft bzw. Forschung oder die Lange Nacht der Kirchen ins Leben gerufen.
In Österreich findet die Lange Nacht der Museen seit dem Jahr 2000 statt und wird vom ORF, dem staatlichen Rundfunk, organisiert. Das Ticket berechtigt nicht nur zum Besuch aller teilnehmenden Institutionen, sondern inkludiert in einigen Städten auch die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Außerdem ergänzen besondere Routen und Shuttlebusse in mehreren Städten das Programm. Insgesamt nehmen 647 Museen, Galerien und weitere Einrichtungen teil, 112 davon in Wien. In Vorarlberg macht die Lange Nacht der Museen nicht vor Ländergrenzen halt: auch in der Schweiz, in Liechtenstein und in Deutschland gibt es etwas zu sehen!
Die Lange Nacht der Museen in Wien
Bei einem so großen Angebot ist es schwierig, sich zu entscheiden und den Abend zu planen: zusätzlich zu den laufenden Ausstellungen gibt es Spezialführungen sowie viele andere spannende Angebote. So kann man z. B. im KUNST HAUS WIEN dem Wiener Beschwerdechor lauschen, im Esperantomuseum einen Crashkurs in Esperanto oder Klingonisch machen, die VHS Hietzing mit Farbbeuteln und -kanonen beschießen oder im mumok beim Distance-Disco-Drawing weiße Papierbahnen bemalen, während man tanzend Musik über Kopfhörer hört. Auch für Kinder ist jede Menge dabei! Einige Museen wie z. B. das Naturhistorische Museum oder das Möbelmuseum bieten Rätselrallyes an, im Papyrusmuseum kann man auf Papyrus schreiben, die Mitmachausstellung im ZOOM Kindermuseum besuchen u.v.m. Insgesamt bieten in Wien 46 Museen ein spezielles Programm für Kinder an, den Kleinen wird also bestimmt nicht langweilig werden!
Ungewöhnliche Museen entdecken …
Die Lange Nacht der Museen ist eine gute Gelegenheit, ungewöhnliche Museen abseits der bekannten Adressen zu entdecken. So kann man in Wien mit der Linie 2 den 17. Bezirk erkunden und das Schneekugelmuseum, das Rettungsmuseum und das arteum – Zentrum für Bildhauerei entdecken. Oder wie wäre es mit einem nächtlichen Besuch am Zentralfriedhof? Dort befindet sich das Bestattungsmuseum, das übrigens auch sehr kuriose Dinge in seinem Museumshop verkauft. Im Condomi Museum im 6. Bezirk kann man alles um, ja, Kondome erfahren.
… oder doch lieber klassisch?
Wer es lieber klassisch hat, dem sei die Fußroute ans Herz gelegt, auf der man die bekannten Museen vom Kunsthistorischen Museum über die Albertina bis hin zum Jüdischen Museum besuchen kann. Bei zahlreichen Spezialführungen kann man mehr über die jeweiligen Ausstellungen erfahren. Auch die Bezirksmuseen sollten nicht unterschätzt werden und sind definitiv einen Besuch wert!
Unsere Partner bei der Langen Nacht der Museen
Wir freuen uns, dass einige unserer Partner an der Langen Nacht der Museen teilnehmen, wie etwa das Kunsthaus Graz, die Swarovski Kristallwelten, Schloss Kornberg, u.v.m.! Wenn ihr zum Beispiel die Secession in Wien besucht, könnt ihr den Audioguide schon vorher auf Cultural Places herunterladen. Wer sich für das Sigmund-Freud Museum interessiert, kann in unserem Podcast Peter Nömaier, dem Vorstandsvorsitzenden der Sigmund-Freud Privatstiftung zuhören wie er darüber spricht, ein Museum während einer Pandemie eröffnet zu haben.
Es gibt auf jeden Fall viel zu sehen, zu bestaunen und zu entdecken in Österreichs vielfältiger Museumslandschaft! Auf der Website der Langen Nacht der Museen könnt ihr schon im Vorhinein durch das Programm stöbern und euch eine persönliche Auswahl für Samstagnacht zusammenstellen. Viel Spaß!