mumok wien

Erlebt das mumok in Wien!

Der Sommer steht schon mehr als in den Startlöchern und mit ihm natürlich auch der Kultursommer in Wien! Heute erzählen wir euch, welche aktuellen Ausstellungen ihr im mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien auf keinen Fall verpassen sollt.

Aufgepasst: Es zahlt sich aus, dem mumok schon dieses Wochenende einen Besuch abzustatten, denn am 19. und 20. Juni genießt ihr das volle Museumserlebnis bei gratis Eintritt.

Das mumok ist das größte Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Mitteleuropa. Seine außergewöhnliche Sammlung präsentiert Hauptwerke der klassischen Moderne, der Pop Art, der Minimal Art und vieles mehr und zeigt Künstler wie Pablo Picasso, Andy Warhol oder Albert Oehlen und vielen mehr.

Dieses Wochenende starten im mumok zwei neue Ausstellungen, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen. Schaut gleich vorbei und überzeugt euch selbst!

Enjoy – die mumok Sammlung im Wandel 

19. Juni 2021 – 18. April 2022

Mit der Ausstellung „Enjoy – die mumok Sammlung im Wandel“ hat mumok Direktorin Karola Kraus erstmals alle zentralen Schenkungen und Ankäufe des letzten Jahrzehnts in eine riesige Ausstellung gepackt, die ihr auf allen Ebenen des Hauses sehen könnt. Damit ist die Ausstellung einerseits ein Rückblick – das mumok wurde vor 20 Jahren im Museumsquartier eröffnet – und andererseits zeigt sie Perspektiven auf, wie in Zukunft Sammlungen und Ausstellungen konzipiert und entwickelt werden können.

Als Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit Kunst will das mumok auch in dieser Ausstellung die Kunstgeschichte seit der Moderne seinen BesucherInnen nahebringen – und zwar als lebendiger Prozess, nicht als starre, unabänderliche Fakten. Schließlich sind gesellschaftliche Entwicklungen und Diskurse immer wandelbar und werden von der Kunst widergespiegelt und verarbeitet. Genau diese Prozesse und Veränderungen zeigt „Enjoy“, dessen Plakat ein Motiv von Corita Kent (Sister Corita) ziert. Sie nimmt Texte und Bilder aus der Konsum- und Populärkultur, aber auch aus der Kunst, Politik und Religion und eignet sie sich an und bricht so mit Traditionen und Konventionen – was ihr überhaupt in der gesamten Ausstellung immer wieder sehen könnt.

In „Enjoy“ findet ihr alles, was die Moderne Kunst so zu bieten hat: Werke aus der klassichen Moderne, aus neoavantgardistischen Kunstrichtungen der 1960er und 70er Jahre sowie aus der Kunst der Gegenwart! Wichtig ist hier nicht in erster Linie eine chronologische Übersicht, sondern vielmehr zu zeigen, welche Einflüsse Gesellschaft und Wissenschaft auf die Kunst der Moderne hatte. Außerdem findet ihr konzeptionelle und performative Kunst, die sich seit den 1960er Jahren stark mit Körper und Natur beschäftigt, die Möglichkeit einer kritisch-ironische Sichtweise auf die Pop Art und auch Kunst, die aktuelle Fragen wie Migration und Grenzen bearbeitet. Die Ausstellung gliedert sich in folgende Teile: Revue Moderne, Gegenwart der Geschichte, Figur und Skulptur, (Anti)-Pop, Abstraktion. Natur. Körper, Re/Aktionen und die Grenzen unserer Welt.

Um die Highlights von „Enjoy“ noch besser kennenzulernen und euch vor Ort von der umfangreichen Sammlung begeistern zu lassen, empfehlen wir euch, sie im Rahmen einer Führung im mumok zu besuchen.

Corita Kent (Sister Corita): the sea queen, 1973. 50 x 58 cm. Siebdruck. mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben mit Unterstützung des mumok Boards/acquired with support of mumok Board 2020 © Bildrecht, Wien 2021

Heimo Zobernig

19. Juni 2021 – 17. Oktober 2021

Die zweite Ausstellung, die ebenfalls am 19. Juni startet und ebenfalls von Karola Kraus kuratiert wurde, zeigt euch Werke des österreichischen Künstlers Heimo Zobernig.

Zobernig arbeitet vielseitig und medienübergreifend; neben Skulpturen, Performances und Gestaltung beschäftigt er sich schon seit den 1980er Jahren mit der Malerei. Er hat dabei einen speziellen Zugang, denn er versucht, Farbe wie ein „Wissenschaftler“ zu erforschen. Mit seiner Malerei möchte er Erkenntnisse produzieren, dafür vereinfacht, normiert und systematisiert er und arbeitet nach festgelegten Regeln. Außerdem eignet er sich Muster und industrielle Normen an, die er künstlerisch verarbeitet.

Bereits im Winter 2002/2003 hat das mumok die Entwicklung des damals aufstrebenden Künstlers in einer Retrospektive präsentiert – mittlerweile gehört Zobernig wohl zu den international derzeit renommiertesten österreichischen Künstlern! Die Ausstellungsarchitektur der diesjährigen Ausstellung stammt von Zobernig selbst, der Schwerpunkt liegt auf seinem erweiterten Malereibegriff. Warum „erweiterter Malereibegriff“? Heimo Zobernig schafft Werke, die anfangs abstrakte geometrische Formen zeigen oder aber mit monochromer Farbe bemalten Arbeiten aus Karton. Für diese dreidimensionalen Objekte an der Schwelle von Malerei und Skulptur definierte er sogar eine fünfteilige Farbpalette aus sogenannten „unbunten Farben“, die er als seine „Skulpturenfarben“ bezeichnet. Könnt ihr erraten, um welche Farben es sich hierbei handelt? Zobernig wählte Grau, Schwarz, Weiß, Braun und Orange. Für seine „Streifenbilder“ wiederum, die ab 1987 entstanden, legte er eine Palette von 15 Farben fest. An diesen zwei Beispielen kann man gut sehen, wie er sich selbst Regeln in seiner Art, Kunst zu produzieren, auferlegt.

Viel passiert bei Heimo Zobernig auf einer Meta-Ebene, in seinen Werken finden sich sowohl Prozesse der Kunstproduktion sowie auch Fragen der Darstellung oder das Infragestellen der Mechanismen, nach denen Museen und Galerien funktionieren. Er betrachtet die Kunst als widersprüchlichen Forschungsgegenstand und untersucht Kunst und ihre Mechanismen wiederum in der Produktion von Kunst selbst. Klingt abstrakt? Nun ja, das ist es vielleicht auch ein bisschen. Aber es lohnt sich, in das Werk von Heimo Zobernig einzutauchen und bei einem Besuch der Ausstellung könnt ihr seine Herangehensweise und seine Interpretation von Kunst direkt in seinen Werken sehen und spüren.

Skulptur von Heinz Zobernig
Heimo Zobernig: Ohne Titel, 2018. Acryl, Kriptonite, Gips, Polyester, Stahl / acrylic, cryptonite, gypsum, polyester, steel. 185 x 50 x 36 cm. Courtesy Galerie Meyer Kainer, Wien. Photo: Archiv Heimo Zobernig © Heimo Zobernig / Bildrecht, Wien, 2021

Hoffentlich habt ihr Lust auf einen Besuch im mumok bekommen! Bei Hitze lässt es sich in den kühlen Hallen des beeindruckenden dunklen Quaders im MuseumsQuartier gut aushalten, danach könnt ihr euch in einem der vielen Lokale in der Nähe erfrischen. Einen Überblick über das MuseumsQuartier und das vielfältige Angebot findet ihr hier in unserem Blogartikel. Wir wünschen euch ein schönes Wochenende mit viel Kunst und Kultur und bis bald im mumok!

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