Ein Tag im MuseumsQuartier Wien
Wart ihr schon einmal im MuseumsQuartier Wien? Auf 90.000m² und mit 60 Kulturinstitutionen ist es nicht nur eines der größten Kunst- und Kulturareale der Welt, sondern auch ein Ort der Entspannung mitten in der Innenstadt mit seinen vielen Innenhöfen, kleinen Cafés und versteckten Geschäften. Damit ihr euch von dem breiten Angebot nicht überfordert fühlt, haben wir einen Guide zusammengestellt, wie ihr den perfekten Tag im MQ Wien verbringen könnt. Viel Spaß!
Wenn ihr schon einmal im MuseumsQuartier Wien (MQ) wart, habt ihr euch vielleicht schon über dessen besondere Architektur mit den zahlreichen Innenhöfen gewundert. Der Komplex wurde eigentlich im frühen 18. Jahrhundert erbaut und diente damals als kaiserliche Stallungen. Im Laufe der Zeit kamen moderne Gebäude hinzu, die nun mit ihrer Mischung aus barocker und zeitgenössischer Architektur den einzigartige Flair dieses Areals ausmachen. Heute zeichnet sich das MuseumsQuartier dadurch aus, dass es nicht nur ein Ort der Begegnung für die WienerInnen und BesucherInnen aus aller Welt ist, sondern auch für Kulturschaffende, KünstlerInnen und kreative Unternehmer. Sie alle kommen an einem Ort zusammen und machen das MuseumsQuartier zu einer eigenen lebendigen, kreativen und multikulturellen Oase mitten in der Stadt. Der Eintritt ins MuseumsQuartier ist übrigens kostenlos, also auch falls ihr nicht vorhabt, dort eine Ausstellung oder ein Restaurant zu besuchen, schaut vorbei und entspannt euch auf den berühmten Sitzmöbeln, die ihr in den verschiedenen Höfen findet. Die Möbel werden liebevollerweise auch „Enzis“ genannt und jedes Jahr kann über deren Farbe abgestimmt werden.
Was aber, wenn ihr tatsächlich einen ganzen Tag dort verbringen und das MQ in vollen Zügen erleben wollt? Die Vielzahl der Möglichkeiten kann ein wenig überwältigend sein, aber keine Sorge, wir haben die richtigen Tipps für euch. Mit unserem Guide lernt ihr unsere liebsten und empfehlenswertesten Orte im MQ kennen und könnt so das des Beste aus eurem Besuch machen.
Startet in euren Tag im Café Leopold
Wenn ihr einen ganzen Tag voller kultureller Aktivitäten vor euch habt, möchte man natürlich nicht mit leeren Magen in den Tag starten. Wir empfehlen euch das Café Leopold, das zum Leopold Museum gehört, zu besuchen und dort ein leckeres Frühstück zu genießen. Das Café Leopold bietet laut Eigenaussageasiatisch-wienerische Fusionsküche, warum also nicht heute etwas Neues bestellen und zum Beispiel das Panda-Frühstück mit Dim Sum-Variationen probieren? Bei schönem Wetter kann man auch draußen an den Tischen direkt am Brunnen sitzen und die gigantische, bunte Wal-Kunstinstallation bestaunen, die man dort sehen kann. Die Stahlskulptur des Künstlers Mathias Gmachl ist ein Aufruf zum sorgsamen Umgang mit der Natur.
Leopold Museum
Wenn ihr mit eurem Frühstück fertig seid, geht die Treppe zu eurer Linken hinauf zum Leopold Museum. Das Leopold Museum ist bekannt dafür, dass es die größte Sammlung von Kunstwerken von Egon Schiele beherbergt, darunter viele seiner berühmten Selbstporträts und Landschaftsbilder sowie einige der großformatigen Werke wie „Entschwebung” oder „Eremiten”. Außerdem finden hier immer wieder verschiedene Wechselausstellungen statt. Wir möchten euch auf die aktuelle Ausstellung “Inspiration Beethoven – eine Symphonie in Bildern aus Wien 1900” hinweisen, die ihr noch bis zum 6. Juni besuchen könnt. Der Wiener Jugendstilkünstler Josef Maria Auchentaller ließ sich von Beethovens Symphonie Nr. 6 zu einer aus fünf Bildern bestehenden Bilderserie für das Musikzimmer seines Vaters inspirieren, die alle Sätze einer Beethoven-Symphonie darstellt. Anlässlich des 250. Geburtstages Beethovens wird dieses spezifische Ensemble erstmals in Österreich gezeigt und seine Geschichte in dieser Schwerpunktausstellung beleuchtet.
Leichtes Mittagessen im Corbaci
Nachdem ihr euch in all diese Kunstwerke und Meisterwerke im Museumsquartier Wien vertieft haben, wetten wir, dass ihr bereits hungrig seid, also lasst uns nach einem guten Platz für das Mittagessen suchen. Wir empfehlen das Café-Restaurant Corbaci, das der perfekte Ort für ein schnelles Mittagessen ist, aber auch für Kaffee und Kuchen, falls ihr euch beim Frühstück ein wenig zu viel gegönnt habt. Der Schwerpunkt des Corbaci liegt auf der regionalen, saisonalen und leichten österreichischen Küche. Wenn ihr nach einer Inspiration für ein Gericht sucht, empfehlen wir euch traditionellerweise den steirischen Backhendlsalat mit Kürbiskernölcreme.
mumok
Unsere nächste Station ist das Kubusgebäude, das ihr bereits auf der rechten Seite des Café Leopold gesehen habt. Vielleicht habt ihr schon vom Mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien – gehört, denn es ist tatsächlich das größte Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Mitteleuropa. Seine außergewöhnliche Sammlung präsentiert Hauptwerke der klassischen Moderne, der Pop Art, der Minimal Art und vieles mehr und zeigt Künstler wie Pablo Picasso, Andy Warhol oder Albert Oehlen. Aktuell könnt ihr eine Ausstellung des Kapsch Contemporary Art Prize-Gewinners 2020, Hugo Canoilas, besuchen. In “On the extremes of good and evil” setzt er sich kritisch mit zeitgenössischen Entwicklungen auseinander und bezieht sich dabei auf die der Tradition und Geschichte der Malerei und Objektkunst.
Creative Space Q21
Ein weiterer wichtiger Teil des MuseumsQuartier Wien ist der kreative Schaffensraum Q21, der sich auf über 7.000 Quadratmeter erstreckt. Das Q21 ist im Wesentlichen dafür zuständig, den “kreativen” Aspekt in den gesamten Komplex zu bringen. Dazu bietet das Q21 rund 50 Initiativen und Organisationen aus dem Kulturbereich Platz, von internationalen Filmfestivals bis hin zu Modeboutiquen. Da die Q21-Mieter autonom agieren, betreiben einige von ihnen kleine Showrooms, Läden oder haben Büroflächen angemietet. Unser Highlight sind jedoch die künstlerischen Passagen. Diese Gänge verbinden die verschiedenen Höfe miteinander und können als Mikro-Museen im Freien gesehen werden! Wenn ihr also Lust habt, einen kleinen Spaziergang zu machen und aktiv zu sein, laden wir euch ein, diese einzigartigen Passagen zu entdecken. Unsere Favoriten sind die “Sternenpassage” und die “KABINETT Comic-Passage”.
Die Sternenpassage ist ein Mikromuseum für Lichtphänomene. Kuratiert von Sabine Jelinek, präsentiert sie verschiedene KünstlerInnen, deren Arbeiten sich um Fotografie und Beleuchtung drehen. Die Arbeiten werden in vier beleuchteten, kreisrunden Vitrinen an der Wand präsentiert, die mit Teleskopaufnahmen des Weltraums kombiniert sind.
In der “Kabinett-Comic-Passage” seht ihr, wie ihr vielleicht schon richtig vermutet habt, alle möglichen Kunstinstallationen, die mit Comics zu tun haben. In der Passage findet man darüber hinaus auch einen Automaten, an dem man die aktuellen Publikationen zu den Ausstellungen erwerben kann.
Sundowner in der MQ Libelle
Last but not least wollen wir euch eines der jüngsten Highlights Wiens nicht vorenthalten. Wir schließen jetzt den Kreis und gehen zurück zum Leopold Museum, genauer gesagt auf dessen Dach.
Am 4. September 2020 öffnete Wiens schönste Kulturterrasse, die MQ Libelle, ihre Pforten – bei freiem Eintritt für die Öffentlichkeit. Mit einem atemberaubenden Blick von der Wiener Hügellandschaft bis in die Innenstadt schafft die MQ Libelle (benannt nach ihrer markanten Libellenform) einen neuen Raum für Kunst- und Kulturprojekte direkt über den Dächern Wiens.
Unser Tipp: Schnappt euch einen “Aperol Spritz” oder “Weißen Spritzer” am Kiosk “Zur Libelle” und genießt den Sonnenuntergang über Wien mit diesem herrlichen und einzigartigen Ausblick. Vergesst nicht, auch ein paar schöne Fotos zu machen! Prost!
Wir hoffen, wir konnten euch inspirieren, wie ihr das Beste aus eurem Besuch im MuseumsQuartier Wien herausholen könnt. Wie sieht euer perfekter Tag im MQ aus? Lasst es uns in den Kommentaren oder auf unserem Facebook– oder Instagram-Account wissen.