Digitales Eigentum: Können NFTs gefälscht werden?
Im #culturecryptomonday dieser Woche sprechen wir über digitales Eigentum im Falle von NFTs und welche Vorteile sie in der Welt der digitalen Kunst bringen. Außerdem beantworten wir die Fragen, ob NFTs wirklich resistent gegen Urheberrechtsverletzungen sind und ob sie tatsächlich nicht kopiert werden können.
Blockchain, Smart Contracts und NFTs
Zuallererst: Auch wenn man bei NFTs zuerst an digitale Kunst denkt, ist dies nicht die einzige Anwendungsmöglichkeit – diese können auch für Tickets, Patente, Mitgliedschaften oder auch die Nachverfolgung von Lieferketten u.v.m. verwendet werden. Die Möglichkeiten sind quasi endlos, da auch „reale“ Objekte über NFTs dargestellt und nicht nur digitales Eigentum so abgesichert werden kann.
Da NFTs über sogenannte Smart Contracts auf der Blockchain gesichert werden, sind sie nicht austauschbar und vor allem: nachvollziehbar. Im Endeffekt weisen sie Berechnungen und Codes auf, die (theoretisch) von jeder und jedem überprüft werden können. Dazu muss man wissen, dass die Blockchain nicht – wie z. B. andere „Programme“ im weitesten Sinne – auf einem oder mehreren Servern liegt, die wiederum bestimmten Konzernen gehören. Sie liegt vielmehr auf ganz vielen Servern und stellt somit ein sogenanntes „dezentrales Netzwerk“ dar. Somit muss nicht einem einzelnen Anbieter und dessen Stabilität vertraut werden.
Von Byzanz zur Blockchain
Und hiermit kommen wir zu den byzantinischen Generälen. In dieser Theorie wird das Problem behandelt, dass mehrere Heerführer, die nur indirekt durch Boten kommunizieren können, sich auf einen Angriff einigen müssen. Dies wäre ein System, das auf Vertrauen basiert – denn die Nachrichten der Boten können nicht verifiziert werden. Und schon wenige Falschinformationen können das ganze System sabotieren. Wer auf Analogien und lustige Vergleiche steht, findet hier einen unterhaltsamen Artikel, der die Blockchain-Verschlüsselung auf Basis eines Huhn-Ei-Vergleichs erklärt.
Und was hat dies nun mit der Blockchain zu tun?
Die Berechnungen der Blockchain lösen das Problem, dass man sich auf eine Instanz (wie im vorigen Beispiel die Boten) verlassen muss, die Informationen verifiziert. Digitale Assets (wie NFTs) sind auf der Blockchain gesichert – vereinfach gesagt bedeutet das, dass diese über komplexe Rechnungen, die vielfach kopiert und dezentral verteilt sind, immer wieder von unterschiedlichen Computern bzw. Servern berechnet und somit verifiziert werden. Sollte etwas manipuliert werden, ist es unmöglich, dies in allen Berechnungen zu tun und somit würden Änderungen bzw. Fälschungen sofort auffallen, da sie von den anderen Berechnungen abweichen.
Digitales Eigentum und Betrug
Sind dadurch NFTs nun fälschungssicher? Ja – und nein. Nehmen wir ein digitales Kunstwerk als NFT als Beispiel: Es ist auf der Blockchain verankert und kann dadurch nicht gefälscht werden, da die Originalität der jeweiligen Datei einwandfrei nachgeprüft werden kann. Es ist jedoch möglich, digitale Bilder zu kopieren und zu verkaufen. Diese Kopien sind aber eindeutig Fälschungen – kopiert wurde hier nicht das NFT, also das authentische Original, sondern nur ein Teil davon, der eben aussieht wie das Original. Dies kann man vergleichen mit einem Gemälde, das jemand akribisch nachgemalt, also kopiert hat – es ist dadurch aber kein Original, sondern einfach nur eine Fälschung. Im Gegensatz zu analogen Gemälden braucht es bei NFTs aber keine ExpertInnen, die das Bild aufwändig untersuchen müssen, um dann ihre professionelle Einschätzung zur Echtheit zu geben. Denn über die Blockchain ist eine unabhängige und eindeutige Prüfung schnell machbar und das digitale Eigentum somit einfach nachweisbar.
Wem jetzt der Kopf aufgrund der ganzen Fachbegriffe schwirrt, findet Abhilfe in unserem Crypto-Glossar. Und wer mehr über NFTs, dezentrale Systeme, Web3 und vieles mehr lesen will, stöbert am besten in unseren Blogartikeln zu den Themen Crypto & Kultur!