Sacher Pop-up Welt Opens in Vienna

Sacher Pop-up Welt in Wien eröffnet

Endlich ist es soweit! Das Hotel Sacher Wien öffnete am 02.06.2021 die Pforten zu seiner Pop-up Welt. Zu sehen sind Exponate aus der Geschichte des Hotels und der Audioguide von Cultural Places erzählt diese aus der Sicht von Anna Sacher, der langjährigen Chefin.

Das legendäre Hotel Sacher feiert heuer seinen 145. Geburtstag. Die bekannte Wiener Institution ist international bekannt – doch wie kam es eigentlich dazu? Und wer erfand die leckere Schokoladentorte mit Marillenmarmelade (österreichisch für Aprikosenkonfitüre)? Wir geben euch einen ersten kleinen Einblick in die neue Ausstellung und die Geschichte dieser Wiener Institution!

Eine Ausstellung über Wiens legendäre Institution

Das Sacher hat sich einiges einfallen lassen, seitdem die Corona-Pandemie begonnen hat – einen Original Sacher-Torten Drive-Through, einen Lieferservice und eben auch eine Ausstellung. Diese befindet sich im ersten Stock des gemütlichen Sacher Ecks, in dem man normalerweise auf einen Kaffee und ein Stück Torte einkehren kann. Temporär findet man dort historische Gegenstände aller Art wie z. B. alte Speisekarten, Kellner-Uniformen aus vergangenen Jahrzehnten, feines Tafelsilber und Gläser sowie unzählige Bilder und Fotos von aus anno dazumal und noch vieles mehr! Ein extra Raum widmet sich dem Kakao und der Herstellung der Original Sacher-Torte, außerdem wird ein historisches Hotelzimmer mit Originaleinrichtung gezeigt sowie der alte Frühstückswagen für Kinder. Auf diese Weise bekommt man Exponate zu Gesicht, die üblicherweise nicht zugänglich sind und erfährt alles über die Geschichte des Hotels und selbstverständlich auch über die Original Sacher-Torte.

The Original Sacher-Torte and How it All Began
Die Original Sacher-Torte © Hotel Sacher

Die Original Sacher-Torte und wie alles begann

Es ranken sich viele Geheimnisse um die Original Sacher-Torte und das Hotel Sacher, doch die Erfindung der Torte ist relativ sicher überliefert. Franz Sacher, der Vater von Eduard Sacher, war einst Lehrling am Hofe Metternichs. Die Geschichte besagt, dass an einem Tag im Jahre 1832 der Chefkoch krank war, Fürst Metternich jedoch ein Dessert für sich und seine hochrangigen Gäste wünschte – und der erst 16-jährige Franz daraufhin die Sacher-Torte kreierte. Doch erst später wurde die heute so berühmte Wiener Spezialität weiterentwickelt und verkauft. Im Jahr 1848 kehrte Franz Sacher nach Aufenthalten in Budapest und Pressburg zurück nach Wien und eröffnete einen Feinkostladen. Und ab da nahm die Geschichte ihren Lauf: der Laden sowie die „Schokoladetorte des Franz Sacher“ erfreuten sich großer Beliebtheit.

Es gibt unzählige Schokoladentorten, die sich Sacher-Torte nennen, und sicherlich nicht schlecht schmecken – die originale gibt es aber nur bei Sacher! So einigten sich Sacher und Demel nach einem langen Rechtsstreit im Jahr 1963 darauf, dass nur die Torten von Sacher den Namen „Original Sacher-Torte“ tragen dürfen, die von Demel hingegen den Namen „Eduard Sacher-Torte“. Es wurde aber nicht nur über den Namen, sondern unter anderem auch darüber debattiert, ob die Torte horizontal aufgeschnitten und mit einer weiteren Schicht Konfitüre bestrichen wird. Der Schriftsteller Friedrich Torberg war regelmäßiger Gast sowohl bei Sacher als auch bei Demel und sagte sogar aus, dass die Original Sacher-Torte zu Zeiten Anna Sachers niemals aufgeschnitten und nur unter der Glasur mit Konfitüre bestrichen wurde. Ganz schön kompliziert!

The Hotel Sacher
Willkommen im Sacher

Das Hotel Sacher

Eduard, der Sohn von Franz Sacher, stieg in die Fußstapfen seines Vaters und absolvierte eine Ausbildung zum Gastronom. Danach leitete er mehrere Gastwirtschaften in Wien, eröffnete ein Lokal in der Wiener Kärntner Straße, wo er nach Pariser Vorbild Chambres séparées einrichtete und 1876 das heutige Hotel Sacher bauen ließ, das anfangs noch „Hôtel de l’Opéra“ hieß. Vormals stand hier das Kärntnertortheater und durch die unmittelbare Nähe zur Oper waren dem neuen Hotel exquisite Gäste gewiss. Durch seine gute Lage, die hochwertige Ausrichtung und nicht zuletzt den Chambres séparées wurde es für Adelige, Künstler und Politiker zu einem der beliebtesten Treffpunkte in Wien. Dies ist nach wie vor gültig: im Sacher residieren hochrangige Politiker und Persönlichkeiten aus der ganzen Welt, von Kofi Annan bis Justin Bieber.

Historic photos © Hotel Sacher
Historische Fotos © Hotel Sacher

Anna Sacher, die unvergessene Hotelchefin

Der Audioguide, umgesetzt von Cultural Places, ist im Eintritt enthalten und erzählt die Geschichte des Hotels aus der Sicht von Anna Sacher, der legendären Chefin des Hauses. Sie heiratete Eduard Sacher 4 Jahre nach Eröffnung des Hotels und übernahm von Anfang an wichtige Aufgaben: Anna richtete Feste aus, kümmerte sich um die Korrespondenz, schaltete Anzeigen und vergab die Gestaltung der Menükarten an verschiedene Künstler. So entwickelte sich das Sacher schnell zu einem beliebten Treffpunkt der gehobenen Gesellschaft. Zwölf Jahre später, im Jahr 1892 starb ihr Ehemann – doch Anna Sacher dachte gar nicht daran, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen – ganz im Gegenteil! Für Frauen war die Leitung eines Hotels zu dieser Zeit keine Selbstverständlichkeit, sondern eigentlich fast unmöglich. Tatsächlich war Anna Sacher vermutlich eine der ersten Frauen in Europa, denen eine solche Verantwortung zugestanden wurde. Ab 1895 war sie tatsächlich alleinige Eigentümerin und Leiterin des Hauses und seitdem lautete ihr Leitsatz: „Der Herr im Haus bin ich!“ Überhaupt war Anna Sacher wohl eine sehr charismatische und interessante Persönlichkeit, die das Sacher zu einem berühmten Treffpunkt machte. Alte Fotografien zeigen sie oft mit ihren Französischen Bulldoggen, die auch „Sacher-Bullys“ genannt wurden, oder beim Zigarre rauchen – damals ziemlich skandalös für eine Frau!

Das Sacher heute

Auch heute ist das Sacher ein familiengeführtes Hotel und steht ganz im Zeichen der Tradition – wobei aber nicht in der Vergangenheit verharrt wird, sondern stets nach modernen Zugängen und kreative Lösungen gesucht wird. Sacher besteht nicht nur aus dem Hotel in Wien, sondern auch aus dem Hotel Sacher Salzburg sowie Kaffeehäusern in Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck. Es gehört zu den Leading Hotels of the World und wird von Alexandra Winkler und ihrem Bruder Georg Gürtler geführt.

Bis bald im Sacher!

Wir hoffen, ihr habt einen spannenden Eindruck vom Sacher Universum bekommen und freut euch auf einen Besuch in der Sacher Pop-up Welt. Tickets sind ebenso wie der Audioguide auf www.culturalplaces.com verfügbar. Die Ausstellung ist nur bis Ende Juni zu sehen, also lasst euch diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen und holt euch gleich eure Tickets! Unter Berücksichtigung der 3-G-Regel (getested, geimpft oder genesen) könnt ihr die Sacher Pop-up Welt täglich von 10-18h ansehen.

Falls ihr die Ausstellung nicht besuchen könnt, könnt ihr dennoch den digitalen Medienguide von zuhause aus genießen. Dort erfahrt ihr nicht nur mehr über das Sacher, sondern bekommt mit ca. 200 Fotos im wortwörtlichen Sinne einen guten Einblick.

Viel Spaß und bis bald im Sacher!

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