7 Ostertraditionen rund um die Welt
Frohe Ostern! Da heute schon Karfreitag ist, seid ihr hoffentlich schon bereit für ein „eggstraordinary” Osterwochenende! Obwohl eure Osterfeierlichkeiten höchstwahrscheinlich in einem kleineren Kreis als sonst stattfinden werden, wollen wir die Gelegenheit nutzen und euch einige eher ungewöhnliche und kuriose Ostertraditionen rund um die Welt vorstellen, von denen ihr vielleicht noch nicht gehört habt. Viel Spaß!
Das Osterfest geht auf die Auferstehung von Jesus Christus zurück und ist einer der wichtigsten Feiertage innerhalb der katholischen Kirche. Die Tradition, Ostern zu feiern, reicht bis ins zweite Jahrhundert nach Christus zurück. Es gab also definitiv genug Zeit, in der einige interessante und kuriose Ostertraditionen entstehen konnten. Folgt uns also auf unsere kleine Reise!
Ostereiersuche & hohle Schokoladenhasen
Ostern hat viele Symbole; die wohl bekanntesten sind aber bestimmt der Osterhase und die Ostereier. Ostereier wurden so populär, weil Eier in vorchristlichen Gesellschaften mit dem Frühling und neuem Leben in Verbindung gebracht wurden. Die frühen Christen übernahmen diesen Glauben und sahen das Ei als Symbol der Auferstehung und die leere Schale als Metapher für das Grab Jesu an.
Heute ist es in zahlreichen Ländern üblich, kleine Ostergeschenke zu verstecken und Kinder auf eine sogenannte “Ostereiersuche” zu schicken. Doch wo hat diese Osterradition ihre Wurzeln? Man sagt, dass dieser Brauch aus Deutschland stammt und auf das 16. Jahrhundert zurückgeht, als der protestantische Reformator Martin Luther Eiersuchen für seine Gemeinde organisierte. In diesem Fall versteckten die Männer die Eier für die Frauen und Kinder. Dies war eine Anspielung auf die Geschichte der Auferstehung, in der das leere Grab Jesu von Frauen entdeckt wurde.
Die Ostereiersuche ist auch eng mit dem Osterhasen verbunden. Die erste schriftliche Erwähnung des Osterhasen findet sich 1682 in Georg Franck von Franckenaus Aufsatz “Über Ostereier”. Die Verbindung zwischen Hasen und Ostern geht in Mitteleuropa jedoch noch weiter zurück, denn Hasen wurden früher mit Fruchtbarkeit und der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht.
Heutzutage werden nicht nur Eier versteckt, sondern auch kleine Geschenke und Süßigkeiten wie Schokoladenhasen. Ist euch übrigens schon mal aufgefallen, dass die meisten Schoko-Osterhasen innen hohl sind? Der Grund dafür ist eigentlich ein ziemlich logischer. Laut einer der ältesten Schokoladenhasen-Manufakturen, R.M. Palmer, ist der Grund dafür die Zahngesundheit. Sie erklärten, dass, wenn man größere Schokoladenhasen aus fester Schokolade herstellen würden, die Textur ähnlich fest wie ein Stein wäre und es so wahrscheinlicher wäre, dass sich die Leute beim Essen ein Stück Zahn abbrechen würden. Um das zu vermeiden, ließen sie das Innere der Hasen hohl.
Bermuda: Drachen steigen lassen
Nachdem wir nun die beiden wohl populärsten Ostersymbole beleuchte haben, wollen wir ein wenig in die Tiefe gehen und uns verschiedene kuriose Ostertraditionen auf der ganzen Welt ansehen. Unser erster Halt ist Bermuda, wo die Einwohner den Karfreitag mit ihrem jährlichen Karfreitags-Drachenfest feiern. Das Steigenlassen der Drachen kam auf, als ein örtlicher Lehrer einmal einen Drachen benutzte, um seinen SchülerInnen damit die Himmelfahrt Jesu zu demonstrieren. Wow! Was für eine schöne Tradition! Warum schnappt ihr euch nicht euren Drachen, wenn ihr einen habt, und geht an diesem Osterwochenende mit eurer Familie zum Drachensteigen?
Philippinen: Kreuzigungen
Begeben wir uns nun auf die Philippinen und sprechen über die vielleicht makaberste aller Ostertraditionen, die wir finden konnten. Die Philippinen sind als ein sehr katholisches Land bekannt und nehmen sie Ostern offenbar sehr ernst. Im Norden der Philippinen gehen manche Leute sogar so weit, sich an ein Kreuz nageln zu lassen, um damit der Kreuzigung Jesu zu gedenken. Obwohl die katholische Kirche diese Praktiken missbilligt, sind sie eine jährliche Tradition, die normalerweise Tausende von TouristInnen anlockt.
Frankreich: Wer hat das größte Omelett?
In Frankreich hingegen geht es nicht ganz so blutrünstig zu. In Haux, einer südfranzösischen Stadt, wird auf dem Hauptplatz der Stadt jedes Jahr am Ostermontag ein riesiges Omelett serviert. Es ist tatsächlich riesig: Das Omelett besteht aus mehr als 15.000 Eiern und macht bis zu 10.000 Menschen satt. Die Legende besagt, dass Napoleon und seine Truppen in dieser kleinen Stadt Halt machten und Omeletts aßen. Napoleon war angeblich so angetan, dass er den StadtbewohnerInnen befahl, am nächsten Tag ein riesiges Omelett für seine ganze Armee zuzubereiten.
Ungarn: Splish-splash
In Ungarn gibt es eine der vielleicht niedlichsten Ostertraditionen, genannt “Sprinkling”. Am Ostermontag besprühen Männer spielerisch Frauen mit Parfüm oder parfümiertem Wasser und bitten um einen Kuss, natürlich nur nach deren ausdrücklicher Erlaubnis. Ursprünglich benutzten sie dafür allerdings Eimer mit Wasser! Stellt euch vor, jemand schüttet euch einfach so einen Eimer Wasser über den Kopf… Wir vermuten, dass die meisten von euch darüber nicht sehr angetan wären, also ist es gut, dass jetzt nur noch Parfum benutzt wird. Der Grund hinter dieser Tradition ist übrigens, dass die Menschen früher glaubten, Wasser hätte eine reinigende, heilende sowie fruchtbarkeitsfördernde Wirkung.
Griechenland: Töpfe-Werfen
Auch in Griechenland wirft man zu Ostern gerne mit Dingen um sich, in diesem Fall ist es jedoch kein Wasser. Auf der griechischen Insel Korfu findet am Morgen des Karsamstags das traditionelle “Töpfe-Werfen” statt. Die EinwohnerInnen werfen Töpfe, Pfannen und anderes mit Wasser gefülltes Geschirr aus den Fenstern und zerschmettern es auf der Straße. Woher dieser Brauch stammt, ist nicht ganz bekannt. Die Legende besagt jedoch, dass das Werfen der Töpfe den Frühling willkommen heißt und eigentlich die diesjährige Ernte symbolisiert, die in den neuen Töpfen geerntet werden soll.
Österreich: Grünes Essen am Gründonnerstag
Wenn ihr in Österreich lebt sind die Chancen hoch, dass ihr am gestrigen Gründonnerstag etwas Grünes, wie zum Beispiel Spinat, gegessen habt. Obwohl man glauben könne, dass man grünes Essen isst, nur weil der Name des Tages es nahelegt, ist diese Annahme falsch. Tatsächlich bezieht sich der Begriff “grün” in Gründonnerstag nicht auf die Farbe Grün, sondern auf den mittelhochdeutschen Begriff “greinen”, was übersetzt so viel wie trauern bedeutet. Die Menschen trauerten also tatsächlich um den Tod von Jesus und benannten den Feiertag nicht explizit nach einer Farbe. Im Laufe der Zeit hat sich das Wort jedoch wahrscheinlich aufgrund der akustischen Ähnlichkeit zu „grün“ in Gründonnerstag gewandelt und so entstand eine gesunde Ostertradition, an diesem Tag grüne Speisen zu essen.
Wir hoffen, ihr konntet heute Neues über die verschiedenen Ostertraditionen und -festivitäten rund um den Globus lernen. Genießt euer Wochenende und bleibt dran für den Blogbeitrag nächste Woche. Dort setzen wir unsere Micro Adventures Österreich Serie fort!
Featured image: @ sofiesfarmor